Durchs Leben begleiten
Am Anfang einer Patenschaft steht der Wille zu einer Beziehung, die trägt. Eltern wünschen sich eine verlässliche Ansprechperson für ihr Kind. Patin und Pate möchten dem Kind gute Begleiter sein. Aber wie kann das klappen? Wie kann ich die Beziehung zu meinem Patenkind gestalten? Wie soll das mit der christlichen Begleitung gehen?
Die Taufe
Hier sind Patin und Pate gefragt: Sie versprechen, für das Kind da zu sein, halten das Kind über das Taufbecken, manche Patinnen und Paten gestalten eine Taufkerze oder lesen Fürbitten. Als Geschenk eignet sich ein christliches Buch, was man gemeinsam lesen kann (z. B. eine Tauf-Bibel), oder auch etwas, was das Kind an den Tag erinnert (z. B. ein Taufbuch) – am besten mit den Eltern absprechen.
Der erste Tauftag
Die ersten Jahre nach der Taufe bieten die Gelegenheit, sich kennenzulernen und eine Beziehung zum Patenkind aufzubauen. Das kann durch regelmäßige Besuche oder auch Video-Calls klappen. Vor allem der Tauftag ist super, um Zeit miteinander zu verbringen (denn im Gegensatz zum Geburtstag steht keine große Feier an). Eine Idee: Von Anfang an eine Patenkind-Schatzkiste anlegen, in die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit kommen. Fotos, Briefe, Tickets von Ausflügen, gebastelte Werke .... Wenn das Patenkind älter ist, kann man die Kiste gemeinsam bewundern und in Erinnerungen schwelgen. Auch für die Konfirmation kann die Schatzkiste eine tolle Fundgrube sein.
Die Kindergartenzeit
Jetzt werden Patinnen und Paten immer interessanter und es gibt viele Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen. Auch kleine Geschenke als Erinnerung an besondere Ausflüge (z. B. ein Dino-Buch aus dem Naturkundemuseum) werden nun freudig angenommen. Vielleicht kann auch die erste Übernachtung bei Pate bzw. Patin stattfinden; die man dann mit Bastelaktionen, Spieleabend, Pizza backen und/oder Lese-Session vor dem Schlafengehen verbindet. Auch der gemeinsame Besuch von Kindergottesdiensten oder Kindergartenfesten ist super für die Beziehung.
Die Schulzeit
Der erste Schultag ist in vielen Familien ein richtiges Fest geworden. Schön, wenn Patin oder Pate dabei sein können. Vielleicht kauft oder bastelt der Pate bzw. die Patin die Schultüte? Oder schenkt ein Freundebuch? Das wird das Kind sicher freuen. Mit jedem Schuljahr wird das Patenkind dann selbständiger. Gemeinsame Ausflüge, Übernachtungen in den Schulferien und (bei weiterer Entfernung) regelmäßige Video-Calls können jetzt zur festen Gewohnheit werden. Für die Tauftage bieten sich mittlerweile ganz neue Optionen an (z. B. Besuch in einem Bibelmuseum).
Die Konfirmation
Bei ihrer Konfirmation sagen die Konfirmandinnen und Konfirmanden JA zu Gott und Kirche. Sie bestätigen nun also die Taufe. Patinnen und Paten können ihr Patenkind zu diesem Schritt ermutigen oder für Fragen aus dem Konfi-Unterricht bereitstehen. Natürlich sollten sie auch bei der Konfirmation dabei sein.
Mit der Konfirmation gelten die Jugendlichen in der Kirche als erwachsen und können nun selbst ein Patenamt übernehmen. Rein formal endet hier das Amt der Patinnen und Paten. Aber die Beziehung kann ein Leben lang bestehen bleiben. Auch der Tauftag kann, wenn es für beide Seiten passt, natürlich weiterhin fest im Kalender stehen und für gemeinsame Events eingeplant werden.
Weitere Stationen
Auch wenn die Konfirmation vorbei ist, geht die Beziehung weiter. Besondere Geburtstage (der 16., der 18., vielleicht der 20.) und Feste (Abitur, Hochzeit) folgen und wollen gefeiert werden. Auch für einen Beitrag zum Führerschein oder kleinere Unterstützungen in Ausbildung oder Studium ist das Patenkind dankbar. Viel wichtiger aber ist die Anteilnahme am Leben der Heranwachsenden und die Pflege der Beziehung, die immer gleichberechtigter wird. Etwas Besonderes ist es, wenn das Patenkind seinerseits das Patenamt für ein Kind von Pate oder Patin übernimmt.