Geburt & Taufe
Geschenk des Lebens!

Taufkerzen gestalten - selbstgemacht sind sie am schönsten

Idas Kerze zeigt einen Baum, Noahs eine Arche und Leas gar ein Aquarium. Taufkerzen zeigen die ganze Vielfalt christlicher Taufsymbolik – und können im Leben von Kindern eine wichtige Rolle spielen.

„Bringen Sie eine Taufkerze mit?“ Manchmal überrascht die Frage immer noch.

„Ich dachte, das sei ein katholischer Brauch“, geben verblüffte Eltern dann zur Antwort.
Es stimmt schon, dass die Taufkerze in der Evangelischen Kirche lange ein Schattendasein fristete. Aber seit etwa 20 Jahren hat fast jedes evangelisch getaufte Kind eine Taufkerze zu Hause stehen. Es hat sie bei der Taufe erhalten. Am Geburts- oder Tauftag wird die Taufkerze aus dem Schrank geholt. Und immer öfters ist auf Einladungen zur Taufe oder zu Tauferinnungsgottesdiensten zu lesen: „Kinder, bitte die Taufkerzen mitbringen!“

Auch Erwachsene lassen sich zu ihrer Taufe gerne eine Kerze schenken, die sie an dieses besondere Ereignis in ihrem Leben erinnern. Aber woher eine Taufkerze nehmen? Natürlich kann man sie fertig kaufen. In kirchlichen Buchhandlungen, Kerzenläden oder über das Internet. Viel schöner ist es jedoch, wenn sie selbst gemacht und ganz einmalig ist – und wenn der Täufling noch nach vielen Jahren weiß: Die hat meine Patin/mein Pate gemacht!

„Beim ersten dachte ich noch, ich sei dafür nicht kreativ genug!“, erinnert sich Eva Berger lachend. Was sollte sie denn mit buntem Wachs auf eine solche Kerze kleben? Doch zwei weitere Patenkinder und noch mehr Taufkerzen später fühlt sie sich schon fast als Expertin. „Es macht richtig Spaß, sich zu überlegen: Was passt zu dem Kind und seinem Taufspruch?, und es dann symbolisch umzusetzen.“ Die erste Kerze war noch recht klassisch verziert: ein Kreuz und Wassertropfen. Später traute sie sich mehr zu. Sie begann einen Baum zu gestalten, der Standfestigkeit und Wachstum symbolisierte.

Wie Eva Berger finden viele Eltern oder Paten Geschmack am Gestalten einer Taufkerze, wenn sie erst einmal angefangen haben. Denn der Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt: Ein farbenfroher Regenbogen steht für Frieden und die Zusage Gottes, die ein Mensch durch die Taufe erfährt. Im Taufspruch kommen Hände vor? Wäre es dann nicht eine schöne Idee, kleine Hände auf die Kerze zu kleben oder zu malen? Und wer an seinem Ideenreichtum zweifelt: Im Freundeskreis oder vielleicht sogar in der eigenen Familie und Verwandtschaft findet sich bestimmt jemand.

Drei Dinge dürfen auf keiner Kerze fehlen, sagt Eva Berger: Der Name, das Datum und das Kreuz. „Es geht doch um die Erinnerung“ meint die dreifache Patin, „und darum, dass Gott meine Patenkinder beim Namen gerufen hat.“

Wenn der Name nicht zu lang ist, findet auch der Taufspruch seinen Platz. „Die Eltern haben sich Mühe gegeben, ihn herauszusuchen. Da soll er nicht in Vergessenheit geraten.“

Hier noch weitere Ideen, was auf der Kerze abgebildet werden kann:

A & O - Alpha & Omega

„Alpha“ ist der erste Buchstabe, „Omega“ ist der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets. Sie zeigen, dass Gott die Zeit und die Welt umspannt und „von Anfang bis zum Ende“ bei den Getauften ist.

XP

„XP“, ist das „Christusmonogramm“. X (Chi) und P (Rho) sind im Griechischen die ersten beiden Buchstaben von Christus.

Taube

Die Taube symbolisiert den Heiligen Geist. Das ist im Neuen Testament mehrfach belegt: Bei der Taufe Jesu beispielsweise kommt der Geist Gottes in Gestalt einer Taube auf Jesus herab (Mk 1,10). Zudem gilt die Taube als Symbol des Friedens.

Wasser

Das Wasser ist neben dem biblischen Wort das wichtigste Element in der Taufe. Es gilt als Symbol der Reinheit, des neuen Lebens und des Lebensflusses. Jesus bezeichnete sich selbst als „lebendiges Wasser“.

Arche

Auch die Arche Noah, die Menschen und Tieren ein schützender Hort ist, ist ein klassisches christliches Symbol. Die Arche symbolisiert auch den Glauben, der auf den Wellen des Lebens schwimmt und mitunter stark schwanken kann, jedoch vom Wasser stets getragen wird und niemals untergeht.